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Alpiner Arbeitseinsatz in den Hohen Tauern

Am 03. August 2019 startet die DAV Alpenvereinssektion Mülheim and der Ruhr wieder ihren Arbeitseinsatz am Westerfrölkeweg im Nationalpark Hohe Tauern. 

Alpiner Arbeitseinsatz in den Hohen Tauernzoom

Zwei Wochen sind rund 20 Sektionsmitglieder auf dem rund 12 Kilometer langen Gratsteig ehrenamtlich unterwegs, der in seinem Verlauf gut 2.000 Höhenmeter überwindet, um nach dem Rechten zu schauen, ihn wo nötig instand zu setzen und neu zu markieren. Ein besonderer Fokus liegt dieses Jahr an der am Weg gelegenen B.seckhütte, dem höchstgelegenen Gebäude Mülheims auf einer Meereshöhe von 2.594 Metern. Denn die Hütte soll in diesem Jahr eine solarbetriebene Lüftungsanlage bekommen, um sie trocken zu halten. „Das ist schon eine besondere Herausforderung“, meint Wegewart Holger Klink, müssen doch zunächst die benötigten Materialien zur Hütte gebracht werden. Die schwersten Teile wird ein Helikopter nach oben bringen, der zu dieser Zeit auch Versorgungsflüge zu anderen Alpenvereinshütten in der Region unternehmen wird. „Wir stimmen uns hier untereinander ab, um die Beeinflussung der Natur im größten Schutzgebiet der Alpen so gering wie möglich zu halten“, erläutert Vereinsvorstand Michael Cremer. Auch die Kosten bleiben so überschaubar. Möglich macht das die Zusammenarbeit im Interessenverband Tauernhöhenweg, dem Cremer ebenfalls vorsteht. Alpenvereinssektionen, Talgemeinden und Tourismusverbände haben sich hier zusammengeschlossen, um den Bergsport am Alpenhauptkamm zwischen Großglockner und Hochalmspitze in enger Abstimmung mit der Nationalparkverwaltung so naturverträglich wie möglich zu gestalten.

Der Natur- und Umweltschutz steht in dieser sensiblen Hochgebirgsbiosphäre an erster Stelle. Deswegen erfolgt auch die An- und Abreise mit dem Zug, der die Mülheimer Bergfreund/innen nonstop aus dem Ruhrgebiet nach Mallnitz und auch wieder zurückbringt. Vor Ort werden sie bei Logistik und Durchführung des Arbeitseinsatzes durch die lokale Sektion des Österreichischen Alpenvereins unterstützt. „Wir wissen das Engagement unserer deutschen Alpenvereinsfreund/innen sehr zu schätzen“, unterstreicht Peter Angermann, Vorsitzender der ÖAV Sektion Mallnitz. So ist aus der mittlerweile fünf Jahre bestehenden Zusammenarbeit eine echte Vereinsfreundschaft geworden. Inzwischen verbringen auch viele Mülheimer Sektionsmitglieder ihren Bergurlaub regelmäßig in dem wunderschön gelegenen Ort, der als einer der ersten das Prädikat „Bergsteigerdorf“ erhielt, das Gemeinden verliehen wird, die sich besonders um den nachhaltigen Bergsport und –tourismus verdient machen. „Aufgrund des sich ändernden Freizeit- und Urlaubsverhaltens der Menschen im Zuge des Klimawandels rechnen wir in den kommenden Jahren mit einem wachsenden Nutzungsdruck in den Alpen. Um den naturverträglich abfedern zu können, ist die intakte Infrastruktur an Hütten und Wegen im Hochgebirge unverzichtbar“, machen Cremer und Angermann deutlich.

Aber nicht nur deswegen machen sich die Mülheimer Alpenvereinsmitglieder jedes Jahr wieder auf den Weg nach Mallnitz und zum Westerfölkeweg, um dort ehrenamtlich in luftiger Höhe zu arbeiten. „Der Arbeitsplatz Hochgebirge ist sicher eines der spannendsten Ehrenämter, die man sich vorstellen kann“, meint Klink und lächelt dabei fast etwas verklärt. „Schon allein der tägliche Weg zur Arbeit und zurück ist unvergleichlich – und zwar unvergleichlich schön.“ Natürlich werden alle Teilnehmer/innen zuvor intensiv ausgebildet, trainiert und geschult. Und auch der Arbeitsschutz und die Versicherung entsprechen professionellen Anforderungen. Sollte mal etwas passieren, gilt das als Arbeitsunfall und ist über die Verwaltungs- Berufsgenossenschaft (VBG) als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung entsprechend abgesichert, mit der der Deutsche Alpenverein (DAV) seit vielen Jahren eine entsprechende Vereinbarung hat. Bisher seien aber alle Arbeitseinsätze ohne solche Zwischenfälle verlaufen, berichten Klink und Cremer. Dabei reicht das Alter der Teilnehmer/innen von etwa 14 bis über 80, bei denen es sich nicht selten um „Wiederholungstäter/innen“ handelt. „Wenn man da oben am Grat arbeitet, die Erhabenheit der Hochgebirgsnatur spürt und die atemberaubende Kulisse der Gipfel auf sich wirken lässt, dann stellt sich die Frage, wofür man das macht, einfach nicht mehr“, bringt es Cremer auf den Punkt. „Ja, es gibt schlechtere Jobs“, stimmen ihm Klink und Angermann zwinkernd zu.

Im kommenden Jahr soll dann ein Teil des Westerfrölkewegs, unmittelbar am Böseck, verlegt werden. Den der Klimawandel fordert in den Hochalpen immer mehr seinen Tribut. Permafrostrückgang und zunehmende Starkwetterereignisse lassen Bergflanken und –hänge mehr und mehr instabil werden. So soll die betreffende Wegpassage raus aus einem steil abfallenden Geröllfeld etwas höher in sicheres Terrain verlegt werden. In diesem Jahr wollen sie die neue Route schon einmal abstecken. Und bei dem einen oder anderen Abend auf der B.seckhütte oder unten im Tal wird sicher noch die eine oder andere neue Idee entstehen, die dann in zwei oder drei Jahren angegangen und umgesetzt wird. „Mallnitz und der Westerfrölkeweg sind doch für nicht wenige von uns eine zweite Heimat geworden“, so Cremer und freut sich, mit der ersten Arbeitsgruppe Anfang August wieder aufbrechen zu können – zum Arbeitsplatz Hochgebirge. Ein Traumarbeitsplatz, da sind sich alle einig.

Text: Michael Cremer

 
 
 

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