Am 23. August 2017 ist es am Piz Cengalo im Schweizer Bergell - direkt neben dem bekannten Piz Badile - zu einem Bergsturz gekommen, der schließlich als Mure den Schweizer Ort Bondo erreicht hat. Acht Personen gelten seither als vermisst.
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Mittwochmorgen, am 23.8. um 9:30 Uhr, stürzten vom Piz Cengalo im Val Bondasca rund 4 Millionen Kubikmeter Fels ins Tal. Die Gesteinsmassen wurden als Mure talauswärts geschoben und erreichten das Dorf Bondo, das aufgrund eines Frühwarnsystems schnell evakuiert werden konnte. Die Bewohner können bis auf weiteres nicht in ihre Häuser zurückkehren.
Aus dem Gefahrengebiet im Val Bondasca haben Heli Bernina und Rega einige Personen mit Helikoptern ausgeflogen, auch die Hütten des SAC (Schweizer Alpen-Club) Sciora und Sasc Furä mussten evakuiert werden. Derzeit führen Rettungsspezialisten Suchflüge durch, um Alpinisten im Gefahrengebiet zu orten und auszufliegen. Laut einer Meldung vom 24.8. gelten acht Personen als vermisst, die sich zum Zeitpunkt des Bergsturzes in der betroffenen Region aufhielten.
Seit dem Bergsturz gelten im betroffenen Gebiet acht Alpinisten und Wanderer als vermisst - unter ihnen Staatsangehörige aus Deutschland, Österreich (Steiermark) und der Schweiz. Die Polizei
musste ihre gefährliche Suche am Samstag abbrechen. Man habe alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Vermissten zu finden.
Die Straße zwischen Stampa und Castasegna wurde für jeglichen Verkehr gesperrt. Die Graubündner Polizei empfiehlt Reisenden zwischen Italien und dem Engadin, über den Berninapass und das Puschlav auszuweichen.
Die
Bergsturzgefahr am Piz Cengalo ist nicht neu, erst 2011 war etwa der
Wanderweg Vial, der die beiden Hütten Sasc Furä und Sciora verbindet,
aufgrund eines großen Felssturzes gesperrt worden. Der Berg wird seit
Jahren intensiv überwacht.
"Wir haben gewusst, dass sich wieder ein
Felssturz ereignen könnte",
sagte Gemeindepräsidentin Anna Giacometti der Nachrichtenagentur sda.
Allerdings wurde man beim aktuellen Ereignis von der grossen Menge der
Geröllmassen überrascht.
Martin Keiser vom Amt für Wald und Naturgefahren spricht vom "größten Bergsturz im Kanton Graubünden seit Jahrzehnten", wie der Tagesanzeiger von
einer Pressekonferenz am 24.8. live berichtet.
Weitere Bergstürze werden
nicht ausgeschlossen - die Rede ist von einer Million Kubikmeter instabilem
Material, das noch am Piz Cengalo verblieben ist.
(Quellen: Kantonspolizei Graubünden, Tagesanzeiger, NZZ, Südostschweiz)