[10.12.2019] Sehen wir selbstgefällig zu, während die Welt in Flammen aufgeht? Das jedenfalls ist die Anklage der Journalisten Mark Hertsgaard und Kyle Pope, die in ihrem Apell feststellen:
„Das Versagen der Medien ist strukturell (...). Newsroom-Manager haben es verpasst, die Klimakrise als fundamentale, allumfassende Herausforderung zu sehen.”
Die Bewahrung der alpinen Natur- und Kulturlandschaft ist dem Alpenverein gleich Herzensangelegenheit wie Satzungsauftrag, Umweltschutz ist eines unserer Hauptthemen und wurde bereits 1927 in den Statuten verankert. Die menschenverursachte Klimakrise stellt eine existenzielle Bedrohung für die Kulturlandschaft Alpen dar, und darauf wollen wir in unseren Medien angemessen reagieren.
Wir folgen damit dem Beispiel des britischen Guardian, der im Sinne der Dringlichkeit der Lage im Mai diesen Jahres seine Style-Guides anpasste und die redaktionelle Sprachregeln änderte.
„Wir wollen sicherstellen, dass wir wissenschaftlich korrekt arbeiten und unseren LeserInnen dieses sehr wichtige Thema klar und deutlich vermitteln“, sagt Chefredakteurin Katharine Viner. „Der Begriff Klimawandel klingt passiv und vorsichtig, während Wissenschaftler stattdessen von einer Katastrophe für die Menschheit sprechen.“
Die Präzisierung unserer Wortwahl soll die teils dramatischen Erkenntnisse der Klimawissenschaften akkurater abbilden als die bisher verwendeten Begriffe. Für die Medien des Alpenvereins sind die Begriffe als Empfehlung zu verstehen; Die „originalen“ Begriffe werden trotzdem weiterexistieren.
Greenpeace: Bilder der Klimakrise in Österreich
Klimakrise
oder
Klima-Notstand
- statt -
Klimawandel
Artensterben
- statt -
Biodiversitätsverlust
Erderhitzung
(global heating)
- statt -
Erderwärmung
(global warming)
Nahender Gletschertod
- statt -
Gletscherschwund / Gletscherverlust / Gletscherrückgang
Auftauende Dauerfrostböden
- statt -
Rückgang von Permafrost
Was denkt ihr darüber? Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen an presse@alpenverein.at!