[28.11.2017] Am 23. November haben 23 Bergsportverbände aus ebenso vielen Ländern die European Mountaineering Association (EUMA) gegründet. Die Gründungsversammlung fand im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins auf der Praterinsel in München statt.
"Heute ist ein bedeutender Tag für den europäischen Bergsport", sagte der frisch gebackene Präsident Roland Stierle bei sichtlich bester Laune unmittelbar nach Ende der Versammlung. "Wir können jetzt die Interessen der europäischen Bergsportlerinnen und Bergsportler gebündelt und kraftvoll vertreten."
Der neue Verband sieht die Themen Sicherheit, Infrastruktur und Naturschutz als seine zentralen Aufgabengebiete. Ihren Fokus richtet die EUMA auf den Breitenbergsport.
Im Vorfeld hatte es schon seit Jahren verschiedene Ideen und Vorschläge gegeben, bevor eine internationale Arbeitsgruppe unter intensiver Beteiligung des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins sowie des Club Alpino Italiano (CAI) beauftragt wurde, die Voraussetzungen für die Gründung geschaffen. Ein ganzes Jahr dauerte es, bis diese die Konzeption des neuen Verbandes, einen Satzungsentwurf und ein Finanzie-rungskonzept präsentieren konnte.
Als treibende Kraft bei diesen Vorarbeiten wirkte auch DAV-Präsident Josef Klenner, der zum Leiter der Gründungsversammlung gewählt wurde. Das Resultat kann sich sehen lassen: Die Gründungsversammlung am Samstag verlief reibungslos, zielorientiert und bei bester Atmosphäre. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, wenn man bedenkt, dass die 23 aus allen Teilen Europas stammenden Verbände in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich sind.
Als Sitz der EUMA haben die Delegierten Belgien gewählt – auf den ersten Blick nicht unbedingt ein naheliegender Ort für einen Bergsportverband. Bei genauerem Hinsehen ist die Nähe zu Brüssel logisch: Der neue Verband will eine starke europäische Stimme der Bergsportlerinnen und Bergsportler sein und diese auf europäischer Ebene insbesondere gegenüber den Einrichtungen der Europäischen Union und dem Europaparlament hörbar machen.
"Gemeinsam können wir einen sehr großen Beitrag zur Sicherheit im Bergsport und zur Verbesserung des Hütten- und Wegenetzes leisten", konkretisiert Roland Stierle die Aufgaben. "Und gemeinsam können wir auch den Naturschutz in sowie den freien Zugang zu den europäischen Bergen sehr effektiv voranbringen."
Die EUMA vertritt insgesamt rund 2,5 Millionen Bergsportlerinnen und Bergsportler, die in den einzelnen nationalen Verbänden Mitglieder sind.
In München haben die Delegierten ein fünfköpfiges Präsidium gewählt
und ihm den Auftrag erteilt, die formale Gründung der EUMA
abzuschließen. Wesentlicher Teil davon ist der Eintrag ins
Vereinsregister in Belgien, der im Januar 2018 vollzogen sein soll.
Gleichzeitig soll bis dorthin die Adresse der Geschäftsstelle feststehen
und eine Internetseite verfügbar sein.
Das Präsidium besteht neben dem Präsidenten aus seinem Stellvertreter Jan Bloudek (Czech Mountaineering Association), der Vizepräsidentin Dr. Ingrid Hayek (Österreichischer Alpenverein) und den Vizepräsidenten Bojan Rotovnik (Alpine Association of Slovenia) und Juan Jesús Ibáñez Martín (Spanish Mountaineering and Climbing Federation).
Roland Stierle freut sich auf die kommenden Aufgaben: "Ich empfinde es als große persönliche Wertschätzung, dass mich die Vollversammlung zum Gründungspräsidenten gewählt hat. Für die große Unterstützung bedanke ich mich und will mich mit großer Kraft für unsere gemeinsamen Ziele einsetzen."
Albania (Albanian Mountaineering Federation), Austria (Austrian Alpine Club), Belgium (Climbing and Mountaineering Belgium), Croatia (Croatian Mountaineering Association), Cyprus (Mountaineering and Climbing Federation of Cyprus), Czech Republic (Czech Mountaineering Federation), France (Federation of French Alpine and Mountain Clubs), Macedonia (Macedonian Mountaineering Sport Federation), Germany (German Alpine Club), Greece (Hellenic Federation of Mountaineering and Climbing), Italy (Italian Alpine Club), Liechtenstein (Liechtensteiner Alpine Club), Malta (Malta Climbing Club), Montenegro (Mountaineering Association of Montenegro), Netherlands (Royal Dutch Mountaineering and Climbing Club), Norway (Norwegian Climbing Federation), Poland (Polish Mountaineering Association), Romania (Romanian Alpine Club), Serbia (Mountaineering Association of Serbia), Slovakia (Slovak Mountaineering Union Slovenia), Slovenia (Alpine Association of Slovenia), Spain (Spanish Mountain Sports and Climbing Federation), United Kingdom (British Mountaineering Council)