[11.12.2017] Das ladinische Dorf Lungiarü (dt. Campill) im Gadertal wird ab August 2018 das zweite Südtiroler Bergsteigerdorf sein. Erst im Sommer 2017 war Matsch im Vinschgau dem internationalen Netzwerk beigetreten.
Am 30. November 2017 haben die Alpenvereine aus Südtirol, Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien entschieden, dass Lungiarü alle erforderlichen Kriterien für die Aufnahme ins Netzwerk der Bergsteigerdörfer erfüllt. Mit der Nominierung ist klar: Unter den 26 Bergsteigerdörfern ist Lungiarü das erste ladinische Bergsteigerdorf und das erste Bergsteigerdorf in den Dolomiten.
Bis zur offiziellen Aufnahme im Rahmen einer Beitrittsfeier Anfang August 2018 werden der Alpenverein Südtirol (AVS), die lokale Arbeitsgruppe und die Kooperationspartner Gemeinde und Tourismusverein die weiteren notwendigen Rahmenbedingungen abstecken. Auch wird eine Einzelbroschüre zu den Besonderheiten des neuen Bergsteigerdorfes erstellt.
Lungiarü ist Teil der Gemeinde San Martin de Tor/St. Martin in Thurn.
Das Seitental befindet sich abseits der Tourismuszentren des Gadertals.
Das Dorf liegt auf 1.398 Metern in einem breiten Talschluss umgeben von
Wiesen, Almflächen und Wäldern am Eingang zum Naturpark Puez-Geisler.
Mehr als die Hälfte des Fraktionsgebietes gehören zum Naturpark.
"Ein
bäuerlich geprägtes Bergdorf mit einer hochwertigen alpinen Natur- und
Kulturlandschaft mit einem hervorragenden und stimmigen Gesamteindruck",
so lautet die Expertise der alpinen Vereine. Auch der Talschluss ohne
Durchzugsverkehr, die ladinische Sprache, Kultur und Tradition sowie
Besonderheiten wie die traditionellen Weiler "Les Viles" und auch das
Mühlental "La Val di Morins" zeichnen den Ort zusätzlich aus.
Lungiarü ist ideal für all jene, die Entschleunigung suchen: Im Winter ist es bei Skitourengehern und Schneeschuhwanderern beliebt, im Sommer bietet es zahlreiche Wandermöglichkeiten zu den umliegenden Almen, Bergwiesen und dem imposanten Dolomitenmassiv der Puez-und Geislergruppe oder zum Hausberg Peitlerkofel (Sas de Pütia, 2875 m).
Für die Darstellung dieser Inhalte direkt in der Seite wird Ihre Erlaubnis benötigt, externe Komponenten zu laden.
Zu den Einstellungen
"Mit
dem Projekt Bergsteigerdörfer fördert der AVS einen nachhaltigen und
umweltverträglichen Alpentourismus und die Regionalentwicklung. Die
Initiative lebt von einer motivierten Bevölkerung, die diese Philosophie
mitträgt und weiterentwickelt," sagt Georg Simeoni, Präsident des Alpenverein Südtirol.
"Wir sind von der Initiative Bergsteigerdörfer als Zukunftsperspektive für die nachhaltige Entwicklung unseres Dorfes überzeugt und werden dadurch auf unserem bisherigen Weg bestärkt. Als Bergsteigerdorf wird es uns gelingen, die Ursprünglichkeit von Lungiarü zu bewahren", heißt es aus der Arbeitsgruppe Lungiarü.