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STEP 5 Die Transalp (STEP 5 Fotos & Bericht)

STEP 5 Die Transalp

Durch Kälte und Schnee zu Sonne und Palmen: Das Team ROL IT erreicht den Gardasee

von Adrian Wiewiora und Andrea Szabadi Heine 

Am Samstag, den 15.09.2019 um ziemlich genau 16 Uhr ist es endlich so weit: Der Moment, auf den wir, die 16 MitgliederInnen des Teams ROLIT 1,5 Jahre lang hin gefiebert haben, ist auf einmal da. Noch etwas ungläubig und völlig überwältigt werden Sektgläser geschwungen. Menschen fallen sich in die Arme. Glückwünsche werden ausgetauscht. Und so langsam dringt diese wunderbare Erkenntnis zu uns durch: Wir haben es wirklich geschafft! Wir haben die Alpen überquert und stehen an unserem lang ersehnten Ziel, dem Gardasee! 

Das Team startet!zoom
 

Intensive und volle Tage liegen hinter uns, extreme Bedingungen, anstrengende und lange Tage. Alles, was zwei Tage zuvor passiert ist, scheint irgendwie fern und verworren. Ganz klar ist aber noch der bewölkte Freitagmorgen, als wir unser Abenteuer in Scharnitz begonnen haben. 

Völlig unaufgeregt startet hier unsere Gruppe Richtung Karwendelhaus bei nicht optimalen Verhältnissen. Das sonst stark besuchte Karwendelgebiet scheint menschenleer. Bis auf uns. Hochmotiviert und mit lachenden Gesichtern geht es los, über das Karwendelhaus und durch die Ahornböden in die Eng, wo wir mit erstaunten Blicken begrüßt werden. Denn so eine Gruppe und bei so einem Wetter sieht man nicht alle Tage. Tag 1 ist geschafft. Von dort aus fahren wir weiter über den Achensee hinab ins Inntal und verbringen unsere zweite Nacht in Weerberg, um in der folgenden Etappe die Tuxer Alpen mit der Überquerung des Geiseljoch in Angriff zu nehmen.

Die ersten beiden Tage ist uns das Wetter noch so einigermaßen wohl gesonnen – wir kommen zwar durchnässt bei unserer Unterkunft an, sind aber guter Dinge und der Regen kann die gute Laune nicht trüben. Die Bewährungsprobe folgt dann an Tag 3.

Wir starten pünktlich um 8:30 Uhr, doch schon nach kurzer Zeit kommt unsere Fahrrad-Kolonne zum Stehen. Regenjacken und -hosen werden angezogen und Reißverschlüsse zugezogen. Wir setzen den Weg fort und es wird langsam kälter. Am Straßenrand steht ein Mann und schaut uns interessiert zu. Als wir ihm erzählen, was wir an diesem Tag vorhaben, bekommen wir Geschichten von einem halben Meter Neuschnee mit auf den Weg und das dieses Vorhaben mit unseren Fahrrädern auf keinen Fall möglich wäre. Wir setzen unseren Weg dennoch fort und diskutieren angeregt über unser Vorhaben. Nach und nach verwandelt sich der Regen langsam in Schnee. Unsere Reifen knirschen durch den Schnee und wir müssen an den Mann an der Straße denken. „Recht hatte der nicht!“ – es sind nämlich nur 30 Zentimeter Schnee, durch die wir unseren Weg bahnen. Trotzdem: Leicht haben wir es an diesem Tag nicht und müssen schnelle und auch unangenehme Entscheidungen treffen.

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Auch die darauffolgende Etappe steht im Zeichen des Schnees: Für die Überquerung des Tuxer Jochs entscheiden wir uns, Winterdie Gruppe aufzuteilen, ein Versuch mit den Handbikes scheint unmöglich. Wieder mal keine leichte Entscheidung, aber sie erweist sich als die Richtige, als die Mountainbiker*innen Stunden später knietief im Schnee versinken. Eine kleine Gruppe von Handbikern und eine Mountainbikerin haben sich diese Etappe auch nicht einfach gemacht und sind ohne Transfer zur nächsten Unterkunft. Das Zillertal raus, das Inntal entlang und hoch Richtung Brenner nach Nösslach über 100 km und 1300 hm. Kurz vor Dunkelheit wurden sie vom Rest Team, das schon da war, herzlich empfangen.

Nach diesen Extrembedingungen waren alle dankbar für die Sonne, die von nun an unsere stete Wegbegleiterin sein wird. Die folgenden Tage fühlen sich nach diesen Strapazen um einiges leichter und entspannter an und schon bald ist der Alpenhauptkamm überwunden. Bei strahlendem Sonnenschein rollen wir den wunderschönen Brennergrenzkamm entlang, der unsere Königsetappe werden sollte, und genießen den gemeinsamen Triumph. Bis uns ein Achsenbruch wieder aus den kurzen Glücksmomenten herausreißt. Auch den Jaufenpass lassen wir hinter uns und erreichen am Tag 6 Meran. Unser Ziel rückt nun in greifbare Nähe und die letzten Tage vergehen wie im Flug.

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Das Resultat des Projekts lässt sich durchaus sehen: 500 Kilometer, 10 000 Höhenmeter, neun Tage auf dem Bike.

Das Resultat des Projekts lässt sich durchaus sehen: 500 Kilometer, 10 000 Höhenmeter, neun Tage auf dem Bike. Kein GardaseePausentag. Extreme Bedingungen und Gruppendynamik. Doch Höhenmeter und Strecke sind nur ein Thema von ROL IT. Vielmehr geht es um die Frage, wie wir Inklusion aktiv leben können, sowohl in einer kleineren Gruppe am Berg, als auch im gesamtgesellschaftlichen Rahmen. Während unserer gemeinsamen Alpenüberquerung ist klar geworden, wie herausfordernd so ein aktives Leben inklusiver Werte sein kann – aber auch welch besondere Gemeinschaft entsteht, wenn uns das gelingt. Gemeinsam durften wir unglaublich wertvolle Erfahrungen machen, die wir gerne teilen möchten. Viele unterschiedliche Betrachtungsweisen haben einige Fragen aufgeworfen, die wir bei unserem letzten Step im Dezember weiter diskutieren wollen.


Mehr von uns gibt es voraussichtlich in einer weiteren Ausgabe zu lesen. Eines ist aber sicher: Wir dürfen mächtig stolz sein! Mit diesem Projekt ist ein wichtiger Schritt getan, um zu zeigen, dass Inklusion auch abseits der üblichen Wege funktionieren kann. All das wäre natürlich nicht möglich gewesen ohne die Unterstützung vieler engagierter Menschen im Hintergrund. Deswegen sei an dieser Stelle allen sichtbaren und unsichtbaren Helfer*innen im Namen des ganzen Teams nochmal ein riesiges Dankeschön mit auf den Weg gegeben!

Hier das Video von der Alpenüberquerung

 
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